Matthis der Zimmerer

aufgenommen Wintersonnenwende 2012

Seid gegrüßt!

So will auch ich euch die Geschichte berichten, wie ich zu den Recken der Quedelser Horde gelangte.

Geboren bin ich, als einer der Wenigen hier in Quedelsen und auch meine Lehrzeit zum Zimmerer verbracht ich hier. Doch nachdem mein Meister mich freigesprochen zog es mich in die Welt hinaus. So wanderte ich denn als Zimmerer frei und rechtschaffend durch die Lande und sah so manchen Ort. Bis ins ferne Cologne führte mein Weg, von Bauort zu Bauort. Dort verblieb ich denn auch eine Weile bei einer der Dombauhütten. Doch die Winter waren lang und kalt und wo keine Arbeit verrichtet wird zahlt auch keiner Lohn. Da kam es mir grad recht, dass im zweiten Winter ein Kaufmanne meine Dienste als Gehilfe auf seinem Kahne annahm, was mir zumindest ein Mahl am Tage sicherte. Doch was war der Kerl falsch, log und betrog, das sich der heilige Josef im Grabe gewälzt hätt. So suchte ich denn in der ersten Frühlingssonne das Weite um wieder meiner eigenen Wege zu ziehen.



Diesmal trieb es mich bis Hamburg, wo ich gute Jahre verbracht. Eine Zeit mit viel guter Arbeit und Lehrreich war sie. Grad die Handelshöfe der Kaufleute waren prächtige Bauten und dort wurden wir stets gut versorgt. Zuweilen gesellte sich gar einer der Kaufmänner selbst des Abends zu uns ins Wirtshaus um mit Trank und Berichten von seinen Reisen für Kurzweil zu sorgen. Einer schenkte gar jedem der Gesellen zum Abschied etwas, das er von seinen Reisen mit Heim gebracht hatte.

Doch auch wenn es mir recht gut ergangen ist in der Stadt wurde ich ihrer überdrüssig und so zog ich eines Tages wieder als wandernder Zimmerer los. Diesmal führte mich mein Weg wieder zurück in die alte Heimat und zu meinem alten Meister. Der bot mir an, da er langsam in die Jahre kam, zu bleiben und dereinst seine Arbeit zu tun. So war es also, dass ich alsbald auch den Hauptmann und seine Holde kennen lernte, die nunmehr ihr Heim am nahen Schaumburgerwald errichtet hatten. Viele Abende verbracht ich mit ihm und seinen Mannen zusammen in der Taverne und so ergab es sich, dass auch ich zuweilen zu ihnen gehören soll.